Samsung A35: Test, 5G, OLED, 50 Megapixel
Galaxy A35 5G im Test.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Christian Just
Das Galaxy A35 5G ist Samsungs neues Mittelklasse-Modell für 2024. Mit drei Kameras, OLED und ordentlichem Prozessor erinnert es an ein längst bekanntes Erfolgsmodell.
Testfazit
Testnote
1,7
gut
Das Galaxy A35 verkörpert alle Tugenden von Samsungs A-Serie: Es ist erschwinglich, punktet mit einem hellen und farbstarken OLED, ordentlichem Arbeitstempo und brauchbarer Alltagskamera. Und: Es ist anders als viele Konkurrenten in dieser Preisklasse wasserdicht. Mit dem großen Display (6,6 Zoll) ist es ideal für Bilder, Videos und häufiges Lesen. Dafür ist es nicht sehr handlich.
Pro
- Großes, helles OLED
- Wasserdicht
Kontra
- Zoom-Fotos schwach
Samsungs A-Serie ist in Deutschland beliebt. Die A3x-Modelle galten dabei im Test oft als Geheimtipp: Modelle wie das
Galaxy A34 5Gim Jahrgang 2023 waren bislang der günstigste Einstieg in die OLED-Klasse – Smartphones mit knackigem, kontrastreichem Bildschirm und leuchtenden Farben. Im Jahrgang 2024 aber ist einiges anders: OLED gibt es überraschenderweise schon im
Galaxy A25 5G, während das Galaxy A35 5G in vielerlei Hinsicht einem früheren 50er-Modell ähnelt.
Galaxy A35 5G: Wahre Größe
Beim Design macht das A35 gegenüber dem Vorgänger Galaxy A34 5G einen gewaltigen Sprung: Die grobschlächtige Einbuchtung oben im Bildschirm (Notch) ist verschwunden, stattdessen steckt die Frontkamera wie bei teureren Modellen in einem kleinen Loch (Punchhole). Auch der Displayrahmen fällt vergleichsweise schlank aus und die Gehäuserückseite besteht statt aus Plastik aus hochwertigem Gorilla Glass Victus+. So ist das Galaxy A35 5G optisch vom teureren Schwestermodell
Samsung A55 5Gkaum zu unterscheiden. Denn auch die Displaygröße ist mit 6,6 Zoll in diesem Jahr identisch. Wichtiger Unterschied: Während beim A55 der Rand aus Aluminium besteht, gibt es hier weiterhin einen Rahmen aus Kunststoff. Der Unterschied ist aber auf den ersten Blick kaum zu erkennen, lediglich beim Anfassen wirkt das Metall des A55 wertiger. Nach wie vor ein Kaufargument: Das A35 5G ist wie das A55 5G staub- und wasserdicht nach IP67. Die Maße liegen bei 161,7x78x8,2 Millimetern, das Gewicht bei 209 Gramm. Die Farben: Hellblau, Schwarz, Lila, Gelb – die beiden letztgenannten haben eine schimmernde Oberfläche, mit leichten Farbänderungen je nach Blickwinkel.
Prozessor: China ist raus!
Der Vorgänger A34 kam noch mit einem Prozessor des chinesischen Herstellers MediaTek, dem MTK Dimensity 1080. Im Test machte der beim Arbeitstempo durchaus eine gute Figur. Doch im Jahrgang 2024 gilt: Korea statt China. Das A35 5G arbeitet mit dem Samsung-Prozessor Exynos 1380. Bemerkenswert: Dabei nutzt es exakt denselben Prozessor, der 2023 noch eine Preisklasse höher im
Galaxy A54zu finden war. Das diente dem A34 damals bei Anwendungen, die mehrere CPU-Kerne ausnutzen, und auch bei der Grafikleistung war es klar überlegen. Für anspruchsvolle Spielegrafik reicht die Leistung aber nicht. Wer häufig viele Apps parallel nutzt, für den könnte sich die Variante mit mehr Arbeitsspeicher (RAM) lohnen: Denn die Basisvariante mit 128 Gigabyte (GB) kommt mit 6 GB RAM, die 256-GB-Variante mit 8 GB RAM.
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Display: Groß, knackig, scharf genug
Dank Super-AMOLED-Technik ist das Display kontraststark, die Helligkeit erreichte im Test mit bis zu 1.573 Candela pro Quadratmeter (ohne HDR: 1.540 cd) ein ähnliches Niveau wie beim A55 oder dem Vorjahres-Spitzenmodell S23. Das ist kein Vergleich mit den über 2.500 Nits der
S24-Serie, ist aber, solange man nicht direkt in der Sonne steht, für die meisten Alltagsaufgaben gut genug. Die Auflösung (FHD+) sorgt für ausreichende Schärfe. Die Farbwiedergabe entspricht der des A55.
Kamera: Wirklich so gut wie im A55?
Auf der Rückseite trägt das Galaxy A35 5G drei Kameras:
- Hauptkamera mit 50 MP mit optischer Bildstabilisierung OIS (Blende f/1.8)
- Ultraweitwinkel mit 8 MP (f/2.2)
- Makro mit 5 MP (f/2.4)
Einen 50-Megapixel-Sensor findet man auch im teureren A55. Ist die Bildqualität also identisch? Nein. Im Test war vor allem die Bildqualität bei wenig Licht schlechter. Den mutmaßlich entscheidenden Grund dafür verriet Samsung im Hintergrundgespräch: Der Sensor der Hauptkamera kommt mit kleineren Pixeln aus – sammelt somit weniger Licht ein. Auch die Ultraweitwinkelkamera nutzt einen anderen Sensor, beim A55 erreicht dieser 12 Megapixel (MP). Bei gutem Licht und mittlerer Entfernung macht auch das A35 5G ordentliche Fotos fast auf Niveau des A55, bei höheren Zoom-Stufen ist die Kamera mangels Tele ebenso schlecht. Die A35-Frontkamera kommt auf 13 MP gegenüber 32 MP beim A55. Doch gerade bei den kleinen Sensoren auf der Vorderseite sind mehr Megapixel nicht immer besser, sodass die Bildqualität ähnlich durchschnittlich ausfällt wie beim A34. Das A55 (Selfie-Kamera mit 12 MP) ist hier einen Hauch besser.
Akku: Nichts neu in der A-Serie
Die Akku-Kapazität liegt weiter bei 5.000 Milliamperestunden. Im Labor-Test hielt es 12:06 Stunden durch – ein sehr guter Wert und tatsächlich 29 Minuten länger als beim Schwestermodell A55. Ein Netzteil liegt nicht bei, maximal werden 25 Watt als Ladeleistung unterstützt. Das bedeutet wie üblich recht langsames Laden (1:42 Stunden fürs komplette Laden, innerhalb von 15 Minuten lässt sich ein leerer Akku auf 23 Prozent aufladen).
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Updates und KI: Die Schwäche der A-Serie
Das A35 5G wird mit Android 14 und OneUI 6.1 ausgeliefert. Leider verzichtet Samsung hier aber auf die umfangreichen KI-Funktionen, mit denen das Galaxy S24 Aufsehen erregte – ob das an der schwächeren Hardware liegt (Prozessor, RAM) oder eher eine Produktentscheidung Samsungs ist, bleibt unklar. Ein wichtiger Unterschied zwischen S- und A-Serie 2024 ist auf jeden Fall die Update-Garantie: Für die S24-Modelle garantiert Samsung sieben Jahre Updates, also bis 2031. Beim Galaxy A35 5G und 55 5G gibt es vier Jahre Android-OS-Updates, fünf Jahre Sicherheitspatches. Das ist für diese Leistungsklasse allerdings durchaus ausreichend, denn im Jahr 2029 dürften auch Apps mehr Leistung verlangen.
Samsung A35 5G: Preis, Release
Das Galaxy A35 5G ist seit dem 11. März 2024 bestellbar, die ersten Geräte wurden Ende März ausgeliefert, der offizielle Verkaufsstart ist aber erst Anfang April. Die Basis-Variante mit 128 GB liegt bei 379 Euro (UVP), die 256-GB-Version kostet offiziell 449 Euro. Tipp: Erstbesteller erhalten bis zum 17. April noch die 256-GB-Variante zum Preis des 128-GB-Modells. Im freien Handel ist der Preis des A35 Anfang April auf 325 Euro gefallen.
Samsung Galaxy A35 5G: Fazit
Das Galaxy A35 5G ist gegenüber dem Vorgänger A34 ein großer Sprung, ähnelt äußerlich dem A55 bis auf wenige Details wie etwa dem Gehäuserahmen, der hier weiterhin aus Kunststoff besteht. Der Bildschirm ist hell und groß – wie beim A55, Tempo und Kamera-Qualität sind nur ein wenig schwächer. Technisch und preislich ähnelt es zum Testzeitpunkt in vielerlei Hinsicht dem Galaxy A54 5G aus dem Vorjahr – mit einem wichtigen Unterschied: Der Bildschirm ist deutlich größer. Wer ein ordentliches Mittelklasse-Galaxy sucht, das günstiger ist als das Galaxy A44, hat also die Wahl: Soll es handlich sein, liegt das Galaxy A54 5G nahe. Wer sich die Lesebrille ersparen möchte oder häufig Videos sieht, ist mit dem A35 5G besser bedient – zumal die Update-Garantie noch ein Jahr länger läuft, bis 2028.